Endlich war es wieder soweit! Unser grandioses Rennwochenende in Arnstadt ging in die nächste Runde.
Im Vorfeld und währenddessen herrschte Stress und jeder hatte alle Hände voll zu tun., sei es mit Genehmigungen, Sponsoren oder Streckenbau.
Zum Wochenende selbst jedoch hatte ich die Möglichkeit mich auf meine Rennen zu konzentrieren.
Zum Start des Wochenendes stand am Freitag das Bergzeitfahren auf dem Plan. Für die Expert Klasse, wenn man in die Gesamtwertung fahren will, mit neuer extrem steiler Streckenführung. Ich heizte also los, die Runde über den Markt, den LKW Anhänger gedoubled und Vollgas die Kohlgasse hoch, dann durch den Turm und erstmal das kleine Blatt drauf.
Der Berg wollte einfach kein Ende nehmen. In dieser Art bin ich ihn im Training bisher noch nicht gefahren. Und dann auf dem Schotter rutschte mir auch noch das Hinterrad weg. Und ich hab allen noch erzählt, dass der Anstieg mit Treppen komplett fahrbar ist. Also rannte ich mehr oder weniger nach oben. Es tat einfach nur höllisch weh, die Lunge brannte und ein Lachen hatte ich leider auch nicht mehr für die Kamera übrig. Dann wieder rauf aufs Rad und… kein Druck. Naja dann hab ich mich noch hochgequält und war froh, dass ich oben angekommen bin. Hartes Ding. Am Ende Platz 11 von 21 Fahrern, die an allen 3 Rennen teilnehmen wollten und daher nur so vor Fitness strotzten. Respekt an die Sieger dieses Bergzeitfahrens, die mir über eine halbe Minute auf die kurze Strecke abnahmen!
Nachdem ich mich am Freitag Abend noch locker gefahren und am Morgen einen Reifenwechsel vollzogen hatte, rollte ich runter in die Stadt. Der 4. Lauf des MDC incl. Mitteldeutscher Meisterschaft stand auf dem Plan. Ich war hochmotiviert, hatte nur schon vor dem Start Respekt vor der stark aussehenden Starterliste.
Warmfahren konnte ich mich während eines Interviews mit dem MDR, dessen Protagonist ich für 2 Sendungen am Wochenende sein sollte. Und im Fernsehen will man sich ja schließlich nicht blamieren.
Der Start des Rennens erfolgte zusammen mit dem Feld der Elite. Also rasten wir 40 Lizenzfahrer mit einmal los. Ich kam nicht gut weg, reihte mich eher hinter ein und empfand den Start als extrem schnell. Während der ersten Runde kam ich dann in den Tritt, gewann ein paar Positionen und malte mir aus wie ich von da an Platz hatte um ein wenig Fahrrad zu fahren.
Pustekuchen!
Als ich den Anhänger genauso cool wie gestern überspringen wollte, knallte ich hart auf den Sattel und es knallte. Die Sattelspitze stand nach oben, ich hätte kotzen können und das Rennen war für mich gelaufen. Sehr sehr schade. Das grüne Trikot des Mitteldeutschen Meisters hätte ich mir gerne übergestreift. Meinem Kumpel Anton gönne ich es aber auch.
Auch im Nachhinein wäre es eine pure Quälerei gewesen eine ganze Runde im Stehen zu fahren nur um dann im Depot keinen neuen Sattel zu bekommen.
Ich tröstete mich damit nun wenigstens noch Körner für den Sonntag übrig zu haben.
Meine Freunde von Zweirad Böttner zögerten auch nicht lange mir einen Sattel zur Verfügung zu stellen. Danke dafür an dieser Stelle!
Da war er also: der letzte Tag der Bewegungswelt.
Der Marathon führte vom Arnstädter Mark einmal durch mein Trainingsgebiet. Und das in einem Rennen mit über 250 weiteren Startern. Gibts was cooleres? Naja für ein Marathonrennen zumindest nicht. Und mein Trainingsgebiet bietet eben auch mehr als ich von bisher gefahrenen Marathons kenne. Damit Ein fettes Lob an Streckenbauer Stefan Röder, der das Beste vom Besten in Schleifen zusammenfasste.
Die Einführungsrunde durch die Stadt war purer Stress. Es war eng und ein reines Gedrängel.
Aber dann wie gewohnt erstmal Vollgas hoch zur Alteburg, Kurve, Kurve, Trail. Während der 15km Einsteigerrunde kam ich ganz gut in Schwung und machte ordentlich Meter. Aber der Benno fuhr mir immer wieder weg.
Mit neuer Motivation vom Gebrülle auf der Rundendurchfahrt in der Innenstadt startete ich auf die 18km Runde durch. Bergauf ging immer was und bevor es bergab ging, ließ ich alle hinter mir. Auf den langen Geraden ließ ich mich jedoch ziehen. Damit komme ich irgendwie nicht so klar, wie schon in Seiffen.
Nach der Hälfte der zweiten Runde schloss ich auch wieder auf Benno auf und zusammen fuhren wir den einzigen wirklich langen und harten Berg der Strecke hoch. Dann wieder der geile schnelle Teil bis vor zur Alteburg und runter gings wieder in die Stadt. Ich sprintete an noch 3 Fahrern vorbei, worauf Benno anscheinend keine Lust mehr hatte und kam als 11. der 35km Strecke ins Ziel. Damit war ich sogar recht zufrieden, da viele der XC Fahrer aufgrund der zwei letzten schweren Tage auch nach dieser Distanz bereits einkehrten. Etwas über 4 Minuten trennten mich vom Sieger.
Aber das wichtigste ist: ich hatte das erste Mal wirklich Spaß bei einem Marathon!
Jetzt werde ich mich kräftig auf die zwei letzten Rennen der Saison vorbereiten. Ich muss definitiv an meiner Spritzigkeit arbeiten, damit ich nicht immer solche Probleme habe ins Rennen zu starten.