Noch am Donnerstag vor dem großen Rennwochenende nahm ich die Trails in Rabenberg bei Kaiserwetter unter die Stollen, was sich letztendlich anscheinend als optimale Vorbelastung entpuppte.
Samstag Morgen machte ich mich auf den Weg und zusammen mit Stefan Donner auf die Strecke. Am Vormittag war alles trocken, schnell, spaßig. Ab Mittag begann es zu regnen, mal mehr mal weniger, und die Senioren bearbeiteten die Strecke etwas vor dem Elite Rennen.
Mein Ziel war es Mitteldeutscher Meister der U23 zu werden und mich in dem 20 Mann starken Elite Feld in der Top 10 zu behaupten. Der Start klappte besser als erwartet, ich fuhr als Zweiter auf die Runde und konnte mich auf Platz 1 schieben. Ich schmierte den Kurs entlang und fragte mich wann denn die schnellen Jungs mich überholen wollen.
Einer nach dem anderen schob sich vorbei, es gab ständig Positionswechsel in den ersten 4 Runden. Dann stürzte ich in Runde 4, mein Knie schrie auf, aber ich wollte wieder nach vorn fahren. Also kämpfte ich mich zurück von Position 7 auf 5. Mein großer Rivale in der u23 hatte anscheinend mehr damit zu tun sein Rad zu beschimpfen als schnell zu fahren. Da versuchte ich die Lücke zu reißen und freute mich wie die XTR schaltete und schaltete. Pumptrack und Enduro fahren machte sich auf den Anliegern und Sprüngen bezahlt und ich konnte mir Position 5 sichern! In der letzten Runde nahm ich auf Grund des Vorsprungs etwas raus um mich für den nächsten Tag zu schonen. Mein Rücken machte mir ziemlich Probleme, was wohl auf das vernachlässigte Stabi Training im Sommer zurückzuführen ist.
Alles war braun, alles voller Schlamm, der bis in die Hose und die Schuhe kroch. Doch ich hatte mir das saubere Trikot des Mitteldeutschen Meisters gesichert und durfte an der Sektdusche teilnehmen!
Dank unserer wunderbaren Gastfamilie in Bad Salzdetfurth konnten Stefan und ich alle Reserven wieder auffüllen, ruhig schlafen soweit es das pochende Knie zuließ und unser Equipment pflegen und trocknen.
Am Sonntag war kein Regen angesagt, die Strecke konnte bei den Temperaturen und kurzen Schauern jedoch nicht abtrocknen, sodass alle Rennen auf klebrigem Untergrund unterwegs waren. Bis es zum Start den Senioren wieder regnete und die Strecke sich verflüssigte und vertiefte. Was aber ehrlich gesagt besser ist als Schlamm, der alle rotierenden Elemente des Fahrrads zum stehen bringt.
Nach dem Warmfahren auf der Rolle in der warmen Garage begab ich mich im Platzregen in den Bikepark und zusammen mit meinen Teamkollegen zitternd zum Start. Als endlich der Startschuss fiel, startete ich wieder auf Position 2 ins Rennen. Nach den ersten 50 Metern fühlte sich gleich wieder alles an wie in der letzten Runde des Vortages: nasse Füße, Dreck in den Augen. Eine Brille machte hier gar keinen Sinn, da man diese hätte 2 Mal pro Runde wechseln müssen.
Auf Position 1 liegend stürzte ich wieder in der gleichen Abfahrt und musste ein paar Fahrer ziehen lassen. Dann machte sich wieder der Rücken bemerkbar, ich konnte bergauf einfach nicht so viel Druck ausüben wie die Beine zur Verfügung stellten. Also wieder auf Position 5 fahrend mit den gleichen 4 Fahrern vor mir, war es leider nicht möglich noch eine Attacke zu starten.
Wieder Platz 5 der Elite Klasse und bester U23 Fahrer. Damit war ich definitiv zufrieden und sehe einmal mehr mein Potential für XCO Rennen. Dass ich mit dem Wetter so gut zurechtkam, brachte auch eine große Portion Spaß!
Danke an die super Veranstaltung von meinem Team Focus RAPIRO Racing.
Danke an Naima Wieczorek für die professionellen Fotos!