Laut Plan sollte ja bereits zur Mad East mein erstes Enduro Rennen in dieser Saison sein. Nun war es aber die Trail Trophy in Breitenbrunn, stattfindend im Trailcenter Rabenberg.
Nach einem Frühstück auf Balkonien mit Kevin starteten wir vor dem Mittag in den tiefen Osten. Nach ein paar Umleitungen und Verfahrern fanden wir  den Rabenberg und dort war es echt frisch. Erstmal Pulli an, Zelt aufgebaut und dann eine Runde aufs Rad gesetzt. Die Trails machten gleich wieder richtig Spaß! Und uns wurde warm.
Auf dem Park-/Zeltplatz hatten wir auch gleich einen netten Nachbar: Titus, der mit seinem Postauto von seiner neuen Heimat Portugal aus einen dreimonatigen Trip durch Europa machte, Hund und Katze immer dabei.
So gut vorbereitet wie wir waren, kochten wir dann bei ihm mit einem Topf geborgt von anderen Nachbarn unsere Nudeln. David war mittlerweile auch eingetroffen nach seinem 6 stündigen Trip von Frankfurt. Wir quasselten noch ne Runde und dann ging´s für uns alle in den warmen Schlafsack. Die Nacht hielt kühle 7°C für uns bereit.
Nach gemütlichem Frühstück und einer Runde Frisbee, rollten wir drei zusammen noch eine Runde und machten uns dann langsam zum Start der 13 Uhr erfolgen sollte. Ich hatte jedoch Startblock 17 gezogen, also wurde es 14.30 eh Kevin und ich auf die Runde rollten. David inklusive unserer Verpflegung war schon unterwegs. Wie erwartet standen wir an Stage 1 kurz an und ich startete vor Kevin, fuhr schnell wie sau bis ich auf 3 (!) vor mir gestartete Fahrer auffuhr, die mich nicht vorbeilassen wollten. Ich rief und fluchte was das Zeug hielt, verlor gefühlt aber 10-15 Sekunden. Dementsprechend gereizt war ich.
Stage 2 war die längste des Tages, ich bereitete die vor mir startenden bereits auf ein Überholmanöver vor und erwischte wieder 2, die mich aber problemlos vorbeiließen und meine zeit nicht gefährdeten. Die Stage war mit 5min echt zehrend.
Stage 3 war ein flowiger Trail mit vielen Kurven und Wellen.  Bei den Steilkurven wusste man nur meist nicht, ob sie enger werden oder sie überhaupt steil genug sind um sich richtig reinzulegen.
Auf Stage 4 musste viel getreten werden und sie war verwinkelt und ruppig. Allerdings fuhr ich hier die schnellste Zeit des Tages.
Die 5. Stage enthielt die wohl steilsten Parts und größten Steine und es musste viel wieder angetreten werden.
Und letztlich fuhr mir Kevin auf der letzten und kürzesten Stage des Tages direkt hinterher und wir rockten die Kurven. Im Ziel bemerkte Kevin schwindende Luft am Hinterrad, da das Ventil abgebrochen war. Zum Glück erst hier! Die Zeiten dieser Stage lagen in den Top 8 gerade einmal 3 Sekunden auseinander!
Zurück im Sportpark Rabenberg sahen wir uns auf Platz 5 und 6 (ich) in der Riders Class wieder. Kevin und ich fuhren sehr ähnliche, teilweise identische Zeiten auf den Stages und unsere Gesamtzeit unterschied sich um 6 Sekunden bei 15 Minuten Gesamtzeit. Ein bisschen ärgerte ich mich also immernoch über die missglückte Stage 1. David erreichte bei seinem ersten Rennen überhaupt eine Platzierung in den Top 100. Da läufts!
Anschließend nutzten wir das Angebot des Sportparks und chillten eine Runde im Schwimmbad und in der Sauna, wo wir die U23 Nationalmannschaft der Gewichtheber kennenlernten. Was für Schränke…
Nach lecker Abendbrot und ein bisschen Dummnöl ging es schon halb 11 ins Bettchen. Die schnellsten Jungs mussten am Sonntag bereits 9:20 auf die Strecke.
Wieder schlief ich nicht besonders gut und Kevin und ich bemerkten, dass der Druck jetzt recht hoch war die Platzierung zu verteidigen. Dementsprechend schwer ging auch das Frühstück runter.
Das gute war aber heute: Alle mit denen wir unterwegs waren, machen eher kein Picknick auf den Stages. Wir konnten das ganze Ding also gut durchfahren.
Die 7. Stage enthielt ein extrem langes Tretstück und schnelle Kurven. Danach waren alle schonmal warm.
Auf Stage 8 versuchte ich eine Kurve zu schneiden, schnell war das aber irgendwie nicht. Dann pumpte ich mich über Kurven und Wellen bis ins Ziel.
Die höchsten Wurzeln des Wochenendes hatte definitiv die Stage 9. In Paarung mit steilen engen Kurven fühlte ich mich langsam. Viele kurze Antritte zogen mir auch den Saft aus den Beinen!
Flacher als Stage 10 war keine, hier musste man eigentlich durchweg treten. Schotterkurven machten das ganze zu einer Drift Session.
Auf der allerletzten Stage gab ich noch einmal alles und fuhr hier auch die schnellste Zeit des Tages. Wieder musste viel getreten werden in Abwechslung mit langen Kurven. Schnaufend fuhr ich mit Kevin zum Sportident Zelt und fand mich noch 8 Sekunden mehr hinter ihm auf Platz 4. Kevin verpasste um 1 Sekunde Platz 2. Einer schob sich noch zwischen uns. Es stand also fest: wir müssen zur Siegerehrung bleiben. Geehrt wurde sogar bis zum 5. Platz mit fetten Sachpreisen, die die ganze Sache lohnenswert gemacht haben. Der Sieger bekam eine 36er Fox Gabel wie ich sie in meinen Träumen sah. Also muss ich das nächste Mal mehr Gas geben um die Träume wahr werden zu lassen. Außerdem fiel mir auf, dass ich in den Top 10 das günstigste und schwerste Fahrrad fuhr. Es lässt sich also nur spekulieren wo ich mit einer Enduro Rennmaschine landen würde!
Die neuen Reifen, die ich durch mein Team fahre, Conti Trail King, haben mich wahnsinnig überzeugt. So viel Grip hatte ich bisher mit keinem anderen Gummi!