Beim Finale der Specialized-SRAM Enduro Series durfte ich trotz meines Praktikums beim Zeitnahmeunternehmen des Rennens antreten. Die Wettervorhersage versprach ein weiteres Regenrennen, weshalb ich diesmal zu einem echten Regenreifen griff, was sich wohl auszahlte.
Stage 1
Der Tageseinstieg startet sehr flach auf den Leoganger Wurzeltrail, der am Trainingstag einem Rinnsal glich. Quer abfallende Wurzeln machten es den Fahrern schwer auf dem teils sehr schmalen Pfad zu bleiben. Ein kurzer Wiesenslalom mündete in einen engen Fichtenslalom, bevor das Ziel über weitere Kurven auf einer Almwiese angesteuert wurde. Und ich war echt komplett im Eimer nach dieser Stage. Die Kombination aus Arbeiten und Rennen fahren zeigte sein Wirkung. Der anschließende Transfer führte über die Milka Line nach Saalbach.
Stage 2
Der untere Teil der X-Line ist ein Klassiker im Bikepark Saalbach-Hinterglemm. Bremswellen und steiniger, harter Boden forderten volle Konzentration, besonders wenn wurzelige Zwischenstücke dazwischenfunken. Ich kannte die X Line vom Urlaub eine Woche zuvor so gut, dass ich ganz vergaß, wie die Strecke geändert wurde. Nach einem kurzen Abstecher ins Flatterband war ich dann wieder auf der richtigen Spur. Zu Stage 3 führte die Verbindungsetappe vom Schattberg Ost- zum Westgipfel. Auf über 2000 Metern Höhe verwandelte sich der Regen in Schneegestöber und kühlte die durchnässten Fahrer aus.
Stage 3
Mit Hirnfrost und eingefrorenen Händen und Füßen startete ich beim Training in die Stage und erschreckte mich teilweise vor meiner hohen Geschwindigkeit. Im Rennen war ich etwas kraft- und saftlos, fand mich aber wieder sobald alle Muskelgruppen wieder erwärmt waren.
Der Bergstadl Trail ist der wohl anspruchsvollste Trail in Saalbach-Hinterglemm und somit ist Stage 3 auch die technisch anspruchsvollste des Tages gewesen. Mit dem Start auf dem berühmten Hacklberg Trail war diese Wertungsprüfung auch die abwechslungsreichste. Über große Anlieger und schmale Pfade mit unzähligen Absätzen und engen Kurven war der Teil im Wald von Wurzelfeldern geprägt. Eine kleine Tragepassage komplettierte das Trailfeuerwerk. Nach der Stage konnte man den Weg nach Hinterglemm über den unteren Teil des Hacklberg Trails genießen, bevor die Fahrer per Radweg zurück nach Saalbach fuhren. Auf dem Kamm führte der Leoganger Wurzeltrail der Stage 1 entgegen.
Stage 4
Zurück in Leogang war der Hangman I die erste Stage ins Tal. Die Bikepark Strecke war mit einigen Bremswellen und wieder steinigem Boden von unzähligen Anliegern und hohen Wurzelkanten geprägt. Auf dieser Stage fühlte ich mich richtig schnell und flog über eine Kante nach der anderen in die Kurven.
Stage 5
Die zweite Stage im Leoganger Bikepark führte über den Bongo Bongo Trail in den Zielbereich. Einige Northshore Elemente mussten bei Nässe vorsichtig befahren werden. Schmierige enge Anlieger und Wurzeln vollendeten die letzte Stage des Tages. Mit etwas Übermut fuhr ich ausgerechnet in der letzten Stage noch aus der Strecke. Schwamm drüber!
Insgesamt erwartete die Teilnehmer ein sehr wurzeliger Charakter, bei den nassen Bedingungen besonders technisch anspruchsvoll. Leogang Saalbach bot mit Abstand die längsten Stages der Saison, die trotz weniger Höhenmeter auf den Transferetappen den Fahrern ein ordentliches Maß an Kondition abverlangt.
Ein 18. Platz stand am Ende zu Buche, womit ich endlich mein Ziel der Top 20 erreichen konnte. Super zufrieden und glücklich konnte ich nach einem coolen Wochenende mit super Kollegen am Montag Vormittag ausschlafen. Hinter mir liegt nach diesem Wochenende das fahrtechnisch anspruchsvollste, aber auch geilste Rennen. Danke für die geile Zeit Leogang und Saalbach, ich komme wieder!